Tour de France
Europa - Frankreich - Provence - St. Tropez - Strassbourg
von 25.06.2010 bis 09.07.2010
Autor: Heimo Wallner25.06.2010
1. Etappe Bruck – Acqui Terme 634 km.
Die Abreise ist bereits um 07:00 Uhr morgens, da wir noch einen beruflichen Aufenthalt in Niederdorf (Bezirk Bruneck Südtirol) einlegen müssen um mit Franz Bergmann die weitere Vorgangsweise bei der Entwicklung von „go-last-minite.com“ zu besprechen. Doch nach dem Mittagessen um ca.13:30 Uhr war es dann soweit.
Wir fuhren auf der Pustertaler Strasse in Richtung Autobahn „Brenner-Modena“. Bei Brixen fuhren wir auf diese Autobahn auf und steuerten mit Kursrichtung Süden nach Verona.
Die Fahrt bis Verona dauerte ca. 2,5 Stunden. Der Verkehr war mäßig und wir kamen zügig voran. In Verona nahmen wir die Abzweigung in Richtung Mailand um danach bei Brescia die Autobahn Richtung Turin zu benutzen. Die Autobahnabfahrt bei Allessandria war der richtige Zeitpunkt um auf die Landstraße zu wechseln. Nun ging es von der Poebene hinein in die ersten Ausläufer des Apennins. Vorbei an einzelnen Weinanbaugebieten und einer sehr fruchtbaren Landschaft trafen wir um ca. 18:30 Uhr in Acqui Terme ein. Leider hatten wir vergessen uns eine genaue Anreisebeschreibung auszudrucken und deshalb saßen wir auch gleich im Zentrum der Stadt fest und mussten uns bei einem Hotel neue Informationen einholen um das heutige Nachtquartier zu finden.
Das Hotel Valentino lag nicht im Zentrum der Stadt sondern etwas östlich über dem Fluß im vormaligen Kurpark. Das Hotel ist neu renoviert und die Zimmer sind alle modern eingerichtet. Zu Fuß sind es nur ca. 15 min zum Zentrum der Stadt. Die Stadt hat einen richtigen Kurcharacter mit italienischem Flair. Man sieht hier einige römische Überbleibsel einer schon sehr alten Badekultur. Dieses alte Schwefelbad wurde bereits von den Römern ausgiebig benutzt. Heute aber merkt man schon, das der Zahn der Zeit auch diese Stadt nicht verschont hat. Am Abend sieht man im Zentrum der Stadt das italienische Treiben durch die Anwesenheit von spielenden und kreischenden Kindern, sowie Strassen- Cafes mit jungen Leuten und Restaurants die zum Abendessen einladen. Nach einem gemütlichen Abend in einem dieser Restaurants machten wir uns müde und zufrieden wieder auf den kurzen Fußmarsch zurück zu unserem Hotel.
26.06.2010
2. Etappe Acqui Terme – Cavaliere 384 km
Morgens um 08:00 Uhr wachten wir bei herrlichem Wetter auf und hatten uns bereits an den eigentümlichen Geruch dieses Schwefel Kurorts gewöhnt. Nach dem Frühstück fuhren wir weiter Richtung Süden und überquerten den Apenin auf der Landstrasse Nr. 30 und ab Cairo M. auf der Autobahn A6 Richtung Savona.. Diese Autobahn ist gespickt mit spektakulären Talübergängen und Tunnels und führt durch einsame Täler und Schluchten hinaus zur Ligurischen Riviera. Von hier ist es nur mehr ein Katzensprung von 100 km nach Monaco.
Dieses Fürstentum sollte die Zwischenstation unserer 2. Etappe sein. Schon die Ankunft eröffnete uns einen fantastischen Blick auf diese wohl einzigartig an die Felsküste gebaute Stadt. Hier findet jedes Jahr der berühmte Formel 1 Grand Prix von Monaco statt. Für uns schier unglaublich, das durch diese engen Straßen ein Autorennen organisiert werden kann.
Das Fürstentum bietet einen beindruckenden Einblick in die Welt der Reichen und Schönen.
Der Festungsberg mit dem Palais der Fürstenfamilie ist ein unbedingtes Muß beim Besuch dieses Kleinstaates. Die Führung durch die Prunk- und Empfangsräume des Fürsten gibt uns einen kleinen Einblick in die unbekannte Geschichte dieses Fürstentums.
Nicht fehlen sollte ein Spaziergang zum Grand Casino und ein Besuch des Hotels de Paris.
Leider darf man mit Sandalen dieses ehrwürdige Haus nicht betreten.
Wir haben uns deshalb entschlossen, unser Nachmittags Dessert in einer nahe gelegenen Eisdiele einzunehmen. Der Aufenthalt in Monte Carlo ist mit 3 Stunden etwas kurz bemessen, aber um einen Eindruck von dieser Stadt zu bekommen reicht es allemal.
Für die Fahrt nach St.Tropez und weiter nach Cavaliere an der Cote d’Azur, entschlossen wir uns die Autobahn zu benutzen. Ein weiser Entschluß, da wir wiederum keine Anreisebeschreibung des gebuchten Hotels bei uns hatten.
Die Fahrt von Monaco nach St. Tropez dauerte 2,5 Stunden und führte uns durch eine interessante Mittelmeer Landschaft mit eindrucksvollen Porphyrfelsen die sich durch ihre rote Farbe vom Landschaftsbild abhoben.
Dieses Landschaftsbild ist geprägt von kleineren Baumgruppen und jeder Menge widerstandsfähiger Maccia Büschen die der Landwirtschaft großes Kopfzerbrechen bereiten.
Ab St.Tropez haben wir auf die Koordinaten des Hotels vertraut, die wir in unser Wander GPS-Gerät eingegeben hatten. Leider waren diese Koordinaten etwas ungenau und so schickte uns dieses Gerät nicht zu unserem Hotel sondern ca 25 km weiter westlich an einen einsamen Strand mit einem Schloss. Nachdem wir nun nicht mehr weiter wussten haben wir kurzer Hand das Hotel angerufen und wurden von diesem zum Zielpunkt geleitet.
Beim Hotel angekommen stellten wir fest, das es sich hier um eine richtige Oase an der Cote d’Azur handelt. Direkt am Meer gelegen, alle Zimmer zur Meerseite mit Blick auf ein fantastisches Mittelmeer. Hier lässt es sich für die nächsten 4 Tage locker aushalten.
Nach einem späten Abendessen auf der Terrasse mit Vollmond konnte der Abend doch wieder genussvoll beendet werden.
27.06.2010
Relax Tag an der Cote d’Azur
Am heutigen Morgen sind wir bereits früh aufgewacht und haben den Ausblick auf das Mittelmeer genossen. Es strahlt eine himmlische Ruhe aus, man möchte meinen die Hochsaison findet hier nicht statt.
Vor dem Frühstück gibt es noch einen ausgiebigen Aufenthalt im Meer. Hier ist die Brandung gleich null und ich komme mir vor wie in einem ruhigen See. Kein Wellengang stört meine Schwimmbewegungen.
Das Frühstück auf der Terrasse ist ein Buffet und für französische Verhältnisse recht reichhaltig.
Der Service und das Personal sind sehr freundlich.
Wir beschließen deshalb diesen Tag direkt im Hotel am Meer zu verbringen.
Nach einem ausgiebigen Sonnenbad, (Lufttemperatur 26°, ein kleines Lüftchen macht die direkte Sonneneinstrahlung erträglich.) beschließen wir das Abendessen im kleine nahegelegenen Ort Cavalaire einzunehmen.
Gleichzeitig kann das mit einem kleinen Abendspaziergang verbunden werden. Es ist Sonntag und man merkt, das viele Einheimische die Chance nützen und diesen lauen Sommertag ausklingen lassen. Momentan ist noch nicht viel los mit Touristen.
Jeder hat noch Zeit miteinander zu plaudern und genießt die laue Sommernacht. Nächste Woche ist Ferienbeginn in Frankreich und da wird sich die Situation schlagartig ändern.
Während unseres Abendspaziergangs entdecken wir ein gemütliches Fischrestaurant und nehmen es gleich unter die Lupe. Hier gibt es Austern und Jacobsmuscheln sowie frischen Fisch. Ohne lange zu überlegen lassen wir uns hier zum Abendessen nieder und haben es nicht bereut.
Die Küche der Provence lässt sich hier so richtig genießen.
Eine Flasche Rosewein und frische Austern…… was will man noch mehr.
Als Abschluß genehmigen wir uns noch einen Calvados und danach beenden wir diesen schönen Abend auf der Terrasse des Hotels bei Vollmond.
28.06.2010
Ausflug an die wahre Cote d’Azur nach St. Tropez
Wenn man die Cote d’Azur besucht ist ein Ausflug in das berühmte Hafenstädtchen St. Tropez Pflicht.
Ebenso sollte sich ein Tag am berühmten Tahiti-Strand von St. Tropez ausgehen.
Um 11:00 Uhr Vormittag erreichen wir diesen wirklich schönen Strand. Hier gibt es weiche Sonnenliegen mit Sonnenschirm und einen überdachten Parkplatz für unseren Volvo.
Das alles für bescheidene € 50,00 pro Tag. Für Cote d’Azur Verhältnisse geradezu ein Schnäppchen.
Der Strand ist nicht voll, da auch hier anscheinend die Hochsaison noch nicht Einzug gehalten hat.
Neben dem Strand gibt es auch einen öffentlichen Strandabschnitt für Leute die dieses Geld nicht ausgeben wollen.
(Campingliege, Lunchpaket und Sonnenschirm sind selbst mitzubringen).
Das illustre Völkchen besteht zu 80% aus Franzosen, ein paar Engländer, Schweizer und Niederländer.
Am Tahiti Strand wird Service groß geschrieben. Es wird Champagner serviert, Rosewein getrunken und man lebt wie Gott in Frankreich.
Die meisten Leute stimmen sich hier auf das Mittagessen mit Pastice ein und gehen ein bis zweimal ins Meer baden.
Selbst das Mittagessen ist ein Erlebnis für alle die dafür die nötige Geldtasche mitbringen. Im Tahiti Restaurant werden frische Meeresfische serviert, die es gut und recht pro Fisch auf 4 –5 kg bringen. Dazu trinkt der bescheidene Franzose noch einmal eine Flasche Wein und raucht gemütlich eine Zigarre. Die Menschen an der Cote d’Azur wissen wie man lebt und genießt.
Danach kann man sich nur mehr auf die Strandliege legen. Der Strandboy hat diese bereits wieder sorgfältig in die richtige Position gebracht, damit der größtmögliche Sonnennutzen noch mitgenommen werden kann.
Nach dem ausgiebigen Mittagsschlaf ist es wieder an der Zeit noch einmal ins Meer zu gehen und den Strandtag bis ca.18:00 Uhr zu beenden. Danach gibt es genug Zeit, rechtzeitig fürs Abendessen zu planen.
Wir haben es jedoch vorgezogen, uns das berühmte Städtchen St. Tropez anzuschauen.
Dieses kleine Fischerdörfchen hat wirklich seinen Reiz. Das pulsierende Leben findet im Hafen statt. Wir beobachten wie die Schiffe schön langsam zurück zum Hafen gelangen und die Passagiere den Hafenpier bevölkern.
Hier mischen sich Schiffspassagiere unter die Strandrückkehrer, Einheimische unter Touristen.
Es ist ein bunter Mix aus interessanten Leuten die alle das selbe wollen: Sehen und gesehen werden, den Abend genießen und sich gut unterhalten.
Eine gute Adresse um dies zu machen ist das „Senequier Tea House“ am Hafenpier das es schon seit mehr als hundert Jahren gibt.
Im Städtchen selbst reiht sich ein Designer Laden an den anderen, damit ist auch gewährleistet das der Tourist sich sein persönliches Andenken von St. Tropez mitnehmen kann.
29.06.2010
Relaxen in der Bucht von Cavalaire.
Diesen Tag wollen wir nützen um uns noch einmal richtig ausruhen zu können und die angenehme Atmosphäre des Hotels und der Umgebung zu nützen.
Ein fauler Tag am Pool mit ein paar Abstecher ins Meer sind eine sehr angenehme Begleiterscheinung unserer „Tour de France“.
Abends beschließen wir den Ort aufzusuchen der uns am Montag schon mit seinenherrlichen Fischgerichten verzaubert hat.
Diesmal hatten wir Glück und wir bekamen einen schönen Platz auf der Terrasse mit Blick auf den Hafen.
Das Abendessen war wieder "par exelance" und fand sein Ende in einem gemütlichen Abendspaziergang zurück ins Hotel.
30.06.2010
Cavalaire – Marseille – Aix en Provence 146 km
Früh am morgen werden wir von unserer Haus-Möwe geweckt und entscheiden, ein morgendliches Bad im Pool und im Meer zu nehmen.
Nach dem Frühstück und dem Check Out verlassen wir das Hotel in Richtung Marseille.
Vorbei an den Orten Le Lavandou und Hyeres lassen wir die Cote d’Azur hinter uns und fahren über Toulon nach Marseille. Diese Stadt hat den zweit größte Hafen in Europa nach Rotterdam. Wichtig in dieser Stadt ist, die Altstadt mit dem Hafen und ein Besuch der bekannten Festung Chateau d’If.
Diese Festung erreicht man mit einem Boot vom alten Hafen aus in ca. 20 min. Die Festung ist bekannt aus dem Roman von Alexandre Dumas „Der Graf von Monte Cristo“.
Sie diente vom 17. bis 20. Jahrhundert als berüchtigtes Inselgefängnis. Es ist ein eigenartiges Erlebnis beim Betreten dieses alten Gemäuers. Fast kann einem das Gefühl des Leidens und des Freiheitsentzug überkommen. Es scheint als ob die Mauern noch schaurige Geschichten in sich verbergen.
Es darf etwas nicht fehlen beim Besuch von Marseille:
Die berühmte Fischsuppe „Boullaibaisse“.
Ich habe sie gegessen in einem typischen Hafenrestaurant am Kai von Marseille.
Nach dem ausgiebigen Besuch in dieser schönen Stadt ging die Fahrt weiter nach Aix en Provence.
Die Stadt ist die Hauptstadt der Provence und bekannt für ihre vielen kulturellen Highlights im Sommer. Der berühmte Maler Paul Cezanne war ein Bürger diese Stadt.
Einem typischen provencialen Abendessen steht nichts mehr im Wege. Der beste Platz dafür ist die „Cours Mirabeau“ eine große Allee die ein wenig an die Champs-Elysees erinnert oder an die Ramblas in Barcelona. Hier spielt sich das Leben am Abend ab mit Musikern und Restaurants. Wir haben es genossen.
01.07.2010
Aix en Provence – St. Etienne – Clermont Ferrand – Montaux 802 km.
Das Hotel in dem wir diese Nacht verbracht haben ist ein schönes südfranzösisches Herrenhaus. Der Name „Le Pigonnet“ bezieht sich auf die Umgebung des Areals südwestlich von Aix en Provence. Das Zentrum ist zu Fuß ca. 15 min entfernt.
Ein ausgezeichnetes Frühstück gab es auf der Gartenterrasse des Hotels. An diese Terrasse ist ein wunderschön angelegter Garten mit alten Kastanienbäumen angeschlossen.
In diesem Bereich befindet sich auch ein Swimmingpool.
Nach dem Frühstück ging es aber auf die Strasse zum nächsten Ziel, dem „Val d’Loire“.
Die bescheidenen 800 km die vor uns lagen wollten wir so gemütlich wie möglich hinter uns bringen. Auf der Fahrt in Richtung St. Etienne auf der Autobahn konnten wir noch viele Weinanbaugebiete sehen. Kurz vor Lyon verließen wir das Rhone-Tal und fuhren in Richtung St. Etienne und bekamen zum ersten mal die Loire zu sehen. Nach einem kurzen Zwischenstopp bei Clermont Ferrand fuhren wir nordwärts in Richtung Paris. Die fruchtbaren vulkanischen Landschaften der Auvergne ließen wir beidseitig an uns vorbeiziehen. Die Autobahn war leer und so konnten wir in kurzer Zeit und ohne Probleme unser Ziel erreichen.
Für uns war klar, das wir im Loire Tal eine dem Land entsprechende Unterkunft wählen werden. Was gibt es Schöneres als in einem Schloss zu übernachten. Diese Entscheidung haben wir einstimmig beschlossen und richteten unser Nachtquartier im Chateau du Portail ein. Wir sind hier die einzigen Gäste. Es ist einfach wunderbar: Ein Garten mit Swimmingpool und zusammen ca. 1 ha Garten und Liegewiese. Alles für uns allein. Das Schloss ist aus dem 14. Jahrhundert und hat ein tolles Flair. Insgesamt verfügt es über 5 Zimmer und wird von einem Amerikaner mit Schweizer Wurzeln und dessen französischer Frau sehr liebevoll geführt.
Die Gegend im Loire Tal ist sehr ruhig und beschaulich. Massentourismus können wir keinen erkennen. Zum Diner fährt man auswärts in eines der verträumten Dörfer der Umgebung.
02.07.2010
Loire – Tal der Schlösser 134 km
Die Loire ist der längste Fluss Frankreichs und bekannt für seine über 600 Schlösser. Einige davon sollten auf jeden Fall besucht werden.
Das am meisten bekannte Schloss ist das Chateau Chambord in der Nähe der Stadt Blois. Dieses Schloss ist im 16, Jhd. erbaut worden und ist das größte Loire Schloss.
Hier werden auch noch Ritterspiele aufgeführt und nächtens wird es ab 23:00 Uhr mit einem Spektakel komplett illuminiert.
Im Inneren hat das Schloss wenig zu bieten, da es während der französischen Revolution komplett ausgeräumt und geplündert wurde. Sehenswert sind aber die vielen Türme und Türmchen die besichtigt werden können.
Ganz in der Nähe haben wir uns noch ein anderes Schloss angesehen. Das Schloss Cheverney ist im Privatbesitz und galt als Grundlage für den Comic Streifen „Tim und Struppi“. Durch die einmalige Silhuete ist der Comiczeichner für die Abenteuer dieser Helden inspiriert worden. Das Schloss beherbergt noch die eigenen Besitzer und dadurch wirkt es auch belebt. Der jetzige Marquis des Schlosses betreibt gerne ausgiebige Hetzjagden mit seinen Hunden. Die Hunde können von den Besuchern in ihrem Zwinger besichtigt werden.
Alle Schlösser verfügen über wunderschöne und weitläufige Parkanlagen. Es ist sehr heiß heute ca. 35° im Schatten, da freuen wir uns natürlich auf unsern Schlosspool. Im eigenen Schlossgarten verbringen wir den Nachmittag und lassen uns vom Hausherrn mit Martini Rouge verwöhnen.
Abends geht es auswärts zu einem 2 Hauben Lokal an der Loire.
03.07.2010
Monteaux-St. Benoit-Tours-St.Jean de Monts 652 km
Wir wissen, das wir nicht weit weg von der Atlantikküste sind und beschließen deshalb unsere ehemalige Mitarbeiterin Kendra in St. Jean de Monts zu besuchen. Da sie aber den ganzen Tag arbeitet, sehen wir uns noch einige Kirchen im Loire – Tal an. Die erste Station bringt uns ca. 110 km in östliche Richtung in das kleine Städtchen St. Benoit. Hier werden täglich um 12:00 Uhr Messen mit Benediktiner Mönchen gefeiert die diese mit ihren schönen Chorälen begleiten.
2 Stunden Fahrtzeit müssten genügen um rechtzeitig dort anzukommen. Da haben wir uns aber ganz schön verrechnet. Wir kamen auf Grund des sehr hohen Verkehrsaufkommens leider um eine halbe Stunde zu spät und konnten noch das letzte Drittel der Messe mitverfolgen.
Nach ausgiebiger Besichtigung der Basilika mit den Reliquien des heiligen Benedikt machten wir uns auf den Weg die bekannte Basilika in Tours zu besichtigen. Diese Fahrt dauerte ca. 2 Stunden. Tours ist eine sehr geschäftige Stadt mit einem schönen historischen Altstadtkern.
Die Basilika ist dem heiligen Martin geweiht und verfügt über eine helle Krypta und einen schönen Kreuzgang.
Wir hatten leider keine Stadtplan dabei und brauchten deshalb etwas länger um uns in dieser Stadt zurechtzufinden. Aber nach zwei Stunden Aufenthalt hatten wir alles gesehen und machten uns auf, Richtung Atlantikküste.
Nach ein paar Autobahnkilometern merkte ich, dass der Sprit langsam zur Neige ging und wir keine Information über die nächstgelegene Tankstelle erkennen konnten.
Da entschlossen wir uns, von der Autobahn abzufahren und unser Glück in den Orten zu versuchen. Doch leider waren wir hier in einer Gegend die eine ganz schlechte Tankstellendichte aufwies. Nach ca. 40 min Irrfahrt und 3 lt. Diesel im Tank hatten wir Glück und fanden in letzter Minute noch eine Servicestation.
Das hätte ins Auge gehen können. Fazit: Wir werden ab jetzt bereits frühzeitig bei viertelvollem Tank eine Tankstelle aufsuchen.
Nach diesem kleinen Abenteuer kamen wir wohlbehalten in St. Jean de Monts an und freuten uns auf ein Wiedersehen mit Kendra.
Wir kamen gerade rechtzeitig an, Kendra hatte gerade Feierabend und somit konnten wir miteinander einen schönen Abend verbringen.
04.07.2010
St. Jean de Monts – Nantes – Perros-Guirec 320 km
Am Morgen konnten wir noch mit Kendra gemütlich frühstücken und machten uns danach auf in Richtung Bretagne.
Schön langsam nähern wir uns dem am weitest entfernten Punkt unseres Heimatortes.
Die Landschaft wird wieder fruchtbarer als am Atlantik und wir sehen ausgiebige Wiesenfelder, Maisfelder und Gemüseanbaugebiete.
Die Hinweisschilder werden zweisprachig (französisch und bretonisch).
Nach ca. 4 Stunden Fahrtzeit sehen wir einen schönen Fischerort am Atlantik mit seinen typischen rosafarbenen Granitfelsen.
Nun wissen wir, das wir am Ziel sind.
Hier werden wir uns die nächsten 3 Tage aufhalten bevor wir wieder die Heimreise antreten.
Diese bretonische Küstenlandschaft ist wirklich einzigartig. Das Hotel in dem wir untergebracht sind ist ein Spa-Hotel mit Blick auf das Meer. Also steht einigen Relax Tagen nichts mehr im Wege.
05.07.2010
Perros-Guirec – Mont St. Michel – Dinon – Perros-Guirec 404 km
Der Besuch einer der berühmten Sehenswürdigkeiten in Frankreich ist auch für uns ein absoluter Higlight. Die Insel Saint Mont Michel liegt in der Normandie und wird von mehr als einer Million Gästen besucht.
Die Anreise ist relativ einfach, da wir nur die Schnellstrasse in Richtung Osten benützen müssen.
Am Montag ist meistens nicht viel los, deshalb machten wir uns um ca.11:00 Uhr auf den Weg.
Nach 2 Stunden Fahrtzeit sind wir angekommen und konnten die Inselfestung mit der Kirche und Abtei gemütlich besichtigen.
Dieses tolle Bauwerk über mehrere Etagen an den Berg gebaut, bietet jede Menge an beeindruckenden Erlebnissen. Sei es der Kreuzgang die Krypten oder die Klosterkirche, alles hat seinen speziellen Reiz.
Nach zweistündiger Besichtigung machten wir uns weiter auf den Weg nach Dinon. Dieses typische bretonische Städtchen besticht durch seinen noch wirklich alten Stadtkern. Die Häuser bestehen aus Fachwerk und die engen Gassen laden zum Bummeln ein.
Den Cidre bekamen wir ganz traditionell in der Tasse serviert. Schmeckt sehr erfrischend und ist unserem Apfelmost sehr ähnlich.
Gegen Abend verließen wir die Stadt wieder in Richtung Hotel und beendeten diesen mit einem ausgedehnten Strandspaziergang am Strand von Trestraou.
06.07.2010
Relax Day am Strand von Trestraou
Die Bretagne bietet eine Vielzahl von schönen und sauberen Stränden. Einen dieser Strände haben wir vor der Haustür.
Das Wasser im Atlantik hat momentan ca. 19°. Es ist sehr erfrischend bei einer Lufttemperatur von ca. 21° und einem leichten Westwind.
Der Strand ist weitläufig und eine Spielwiese für Kinder. Auf Ebbe und Flut sollte man aber aufpassen. Es kann schon mal vorkommen, dass nach drei Stunden das Wasser um 2,5 m höher und der Strand auf einmal viel kleiner geworden ist.
Das Wetter ist heute sehr schön und wir nützen diesen Badetag voll aus.
Am Abend gibt es noch ein in „Memoria to Michael Jackson“ direkt am Strand mit einem Double. Es wird also etwas für die Touristen geboten.
07.07.2010
Perros-Guirec – Agneaux – St. Quentin 634 km
Heute ist es an der Zeit die Heimreise anzutreten. Um die Tour de France zum Ende zu bringen, werden wir uns Richtung Normandie begeben und danach die Städte Le Havre und Amiens besuchen.
Unterwegs stellten wir fest, das ganz in der Nähe die Partnergemeinde von Bruck zu finden sei. Die Gemeinde heißt Agneaux und liegt im Zentrum der Normandie unmittelbar bei St. Lo.
Ein Besuch der Gemeinde ist noch eine Gelegenheit einen kleinen Imbiss in der Brasserie mitten im Ort einzunehmen, bevor wir nach Le Havre und Amiens weiterfahren.
In Amiens besuchen wir die größte Kathedrale von Frankreich. Die Stadt ist ansonsten nicht sehr interessant, aber die Kathedrale ist auf jeden Fall sehenswert. Nach einer schnellen Jause am Bahnhof machen wir uns auf nach St. Quentin. Diese Stadt haben wir zwangsweise ausgesucht, da in Reims, unserem eigentlichen Etappenziel, kein Bett zu finden war. (Grund: Die Tour de France hat diese Stadt ebenfalls für
07.07.2010 als Etappenziel gewählt.)
So sind wir ganz günstig in einem Hotel der Campanile Gruppe abgestiegen und haben es gut getroffen.
08.07.2010
St. Quentin – Reims – Strassbourg 428 km
Früh morgens zeitig fahren wir ohne ein Frühstück einzunehmen nach Reims um dort im Zentrum zu frühstücken.
Die Stadt ist noch nicht aufgewacht, so kommen wir schön und ohne Probleme in die Innenstadt. Dort suchen wir ein nettes Cafe und frühstücken in Ruhe.
Die Tour de France startet heute morgen nicht ab Reims sondern ab Epernay, deshalb ist es noch sehr ruhig in der Stadt.
Die letzten Reinigungsarbeiten nach der gestrigen Radetappe werden noch erledigt. Gleichzeitig beginnt langsam das morgendliche Leben in dieser Stadt.
Wir möchten noch gerne die Kathedrale von Reims anschauen und machen uns nach dem Frühstück auf den Weg.
Die Kathedrale wurde über Jahrhunderte als Krönungskirche für alle französischen Könige verwendet. Sie ist sehenswert und wir staunen über die vielen in Stein gehauenen Figuren.
Nach einer ausführlichen Besichtigung machen wir uns auf nach Strassbourg unserem letzen Etappenziel.
In Strassbourg angekommen beziehen wir unser Hotel und stürzen uns in ein geschäftiges Leben, umgeben von kleinen Gässchen und jeder Menge Fachwerkhäusern.
Diese Stadt lebt wirklich vom Tourismus und ist sehr sehenswert. Unbedingt sollte man einen Abend in dieser Stadt verbringen. Neben dem berühmten Münster sind die Seitengassen mit ihren Geschäften und Restaurants ein richtiges Erlebnis.
Nach einem traditionellen elsässischem Abendessen neigt sich dieser letzte Tag dem Ende zu.
09.07.2010
Strassbourg – Bruck 554 km
Abfahrt 08:30 Uhr in Strassburg.
Strecke Offenburg – Karlsruhe – Stuttgart – Ulm – München – Kufstein – Bruck.
Heute beenden wir den Urlaub und damit auch die Eintragungen in dieses Reisetagebuch.
Das Fazit der Reise ist für uns eine Mischung aus Abenteuer und Erholung.
Viele Eindrücke konnten gewonnen werden und viele Menschen sind uns begegnet. Der Franzose ist ein sehr freundlicher Mensch, der mitunter mehr zugänglich wird, wenn man seine Sprache spricht. Aber er bemüht sich auch immer mehr, sich mit einer Fremdsprache wie z. B. Englisch auseinander zu setzen.
Auch in Frankreich ist Tourismus in den Köpfen der Bewohner wichtig geworden.
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