Auf nach Südafrika
Afrika - Südafrika - Wine Estates und Game Reserve - Kapstadt
von 31.01.2013 bis 15.02.2013
Autor: Dominik Wallner09.02.2013
Regen
Das politisch nicht korrekte Palindrom überrascht uns heute früh. Es regnet in Strömen und während sich das trockene Land über das Wasser freut, sind wir zunächst unschlüssig was wir daraus machen sollen. Schließlich entscheiden wir uns nach Kapstadt zu fahren.
Der Neighbor-Goods Market in der Old Biscuit Mill zählt zu einer der größten Attraktionen in Kapstadt. Auf dem Gelände der stillgelegten Mühle ist Kirtag-Stimmung. Eine Unzahl an Menschen drängt sich zwischen den Ständen und das reiche Waren- und Essensangebot lässt sich kaum überblicken. Wir probieren Roiboos-Bier, Kudu-Burger und frischen Thunfisch. Der Markt schließt um 14:00 Uhr und wir fahren Richtung Waterfront. Nach einem Streifzug durch die dortige Markthalle – wir haben ja noch nicht genug geshen – besuchen wir das Two-Oceans Aquarium. Die Unterwasserwelt der beiden an Südafrika zusammentreffenden Weltmeere wird hier eindrucksvoll dargestellt und ist für Schlechtwetter-Tage ideal.
Nach der Schau hat sich das Wetter etwas gebessert und wir nehmen auf dem Heimweg noch die Straße via Chapman's Peak. Im Nebel wirkt die steile Felsküste mystisch und unwirklich – ein ganz anderer Charakter als die bei bei Touristen beliebten Sonnenschein-Aufnahmen. Trotzdem sind wir etwas enttäuscht von dieser als so wichtigen Sehenswürdigkeit angepriesenen Straße: die Strecke ist mautpflichtig, vergleichsweise sehr kurz und die Haltebuchten sind spärlich.
08.02.2013
African Summer
Die Sonne heizt unermüdlich und das Quecksilber klettert heute auf 33 Grad. Wir lassen uns aber nicht bremsen und fahren nach Stellenbosch, der wichtigsten Universitätsstadt Südafrikas. In der Bäckerei 'Vie de Pain' nehmen wir unser Frühstück ein. Ein Plätzchen, das dringenst zu empfehlen ist: ein kleines liebevoll gestaltetes Lokal, umgeben von trendigen Boutiquen und Geschäften mit eigener Bäckerei (das Sauerteigbrot schmeckt hervorragend). Wir schlendern nach unserem Brunch noch ein wenig durch das Städchen und fahren schließlich zum Weingut Delaire Graff, welches durch seine luxuriöse Ausstattung überwältigt. Der geschmackvoll eingerichtete Eingangsbereich samt weitläufiger Terrasse lädt zu einem Weintasting und wir sitzen gemütlich im Schatten der großen Affenbrotbäume.
Im Anschluss daran trennen sich unsere Wege. Während ein Teil der Gruppe weiter Richtung Frenchhoek fährt, begibt sich der Rest nach Hause um am Pool der Hitze zu entfliehen. Am Abend dinnieren wir im Long Table, einem netten Restaurant inmitten der Weinberge. Eine Reservierung ist unbedingt nötig – das Lokal hat nur einmal pro Woche abends geöffnet.
07.02.2013
Elisabeth im Wunderland
Afrika ist voller Schätze, die es zu entdecken gilt. Dazu zählt auch das reiche Sortiment an Stoffen, welches die afrikanische Kunstfertigkeit hervorbringt.
Auf der Suche nach den erlesensten Fasern des schwarzen Kontinents landen wir in einer riesigen Fabrik-Abverkaufshalle nahe Somerset West. Elisabeth durchstreift den Dschungel an Mustern, Farben und Materialien und entdeckt so manche Besonderheit, die unbedingt mitgenommen werden muss!
Nach dieser intensiven Suche haben wir uns Erholung verdient: ein weiteres Mal treffen wir bei Morgenster zum Oliventasting ein und genießen die herrliche Atmosphäre des Gutes. Anschließend schauen wir rüber zum Nachbarn: Vergelegen Estate, ein herrliches Weingut mit einer prachtvollen Gartenanlage lässt Elisabeths grünes Herz höher schlagen. Die Blumenpracht – vor allem die Rosen – verleihen dem Anwesen einen barocken Touch. Im Schein der untergehenden Sonne gönnen wir uns ein Schlückchen des preisgekrönten Rotweins und sinnieren darüber nach ob Nelson Mandela, Bill Clinton und Queen Mum ebensoviel Gefallen an diesem Platz gefunden haben mögen wie wir.
06.02.2013
Kapstadt
Dass selbstgemahlener Kaffee um vieles besser schmeckt als diverse Fertigprodukte unterstreicht Bettinas Morgentrunk jeden Tag aufs Neue. Nach dem Frühstück springen wir ins Auto und fahren auf der M2 nach Kapstadt. Wir parken unser Auto im Parkhaus am Thibault Square und erkunden die Stadt per pedes. St. George Cathedral, botanischer Garten und Green Market sind ganz einfach zu erreichen. Nach einem ausgiebigen Einkaufsbummel auf dem Markt (Handeln ist Pflicht!) schlendern wir Richtung Waterfront, wo wir das Boot-Taxi nützen um durch die neu angelegten Kanäle zum Hafen zu kommen.
Die V&A Waterfront ist voller Leben und hungrig geworden kehren wir im Restaurant OYO ein. Mit Blick auf den Tafelberg und direkt am Wasser speisen wir vom Feinsten Lobster und Straussen-Filet. Das Wahrzeichen Kapstadts – der Tafelberg – zeigt sich von seiner ungemütlichen Seite: Wolken und starker Wind verhindern eine Gondelfahrt zur Bergstation.
Dennoch ungetrübt durchstreifen wir das bunte Treiben und entdecken viele kleine Läden in der Victoria Mall oder bestaunen die Edelsteine beim Juwelier.
Gegen Abend holen wir wieder unser Auto aus der Tiefgarage und genießen einen sagenhaften Sundowner am Strand von Clifton, dem Nobelviertel Kapstadts. Mit einem guten Glas Wein sehen wir der untergehenden Sonne zu und fahren schließlich wieder zurück nach Somerset West.
05.02.2013
Über den Wolken
Zeitig am Morgen werden wir von Hans (einem Freund Bettinas) abgeholt. Er hat uns einen Tagesausflug mit seinem Privatflugzeug angeboten. Vom Airfield in Stellenbosch geht es an Bord einer Beechcraft Bonanza zunächst nach Inverdoorn. Hier erwartet uns eine Safari, die unsere Erwartungen weit übertrifft. Mit dem Safaritruck geht es durch das weitläufige Areal, wo wir neben den BIG 5 noch etliche andere Tiere beobachten können. Wer hätte das so nahe an Kapstadt vermutet …?
Nach der Safari steigt unser Flugzeug wieder auf und bringt uns in eine völlig andere Welt: Kagga Kamma, diese surreal wirkende Steinwüste – einst Heimat der San – verzaubert uns durch ihre Stille und Entrücktheit. Zwischen den bizarren Steingebilden entdecken wir angeleitet von unserem Guide die Vorzüge der Wüstenpflanzen und kommen schließlich zu den weltberühmten prähistorischen Höhlenmalerein.
Wir verlassen diese beeindruckende Szenerie und genießen auf dem Rückflug den Blick auf die weitläufigen Weingüter, ehe wir wieder sicher in Stellenbosch landen. Gemeinsam stoßen wir auf den gelungenen Tag im Fliegerclub an und stärken uns – wieder daheim -bei Sushi und Wein.
31.01.2013
Ab in den Süden …
Um dem launischen Winterwetter Bayerns zu entkommen brechen Elisabeth, Barbara und Elli Oberhauser auf um sich im sonnigen Südafrika zu erholen. Als männlicher Begleitschutz hat sich das Dreimäderlhaus entschieden Anian und Dominik mitzunehmen. Mit Lufthansa geht es in 11 Stunden direkt nach Kapstadt. Die Maschine ist überbucht und entgegen unserer Buchung sitzen wir nicht nebeneinander, sondern auf Mittelplätzen verteilt im Flugzeug. Einmal mehr verlässt sich Lufthansa auf die Zuvorkommenheit und das Engagement ihrer Kabinencrew um die Passagiere zufriedenzustellen.
01.02.2013
Willkommen in Kapstadt
31 Grad Celsius – der Hochsommer in Afrika überrascht uns! Bettina, unsere Gastgeberin erwartet uns bereits am Flughafen. Wir nehmen unseren gebuchten Mietwagen, einen Jeep von EUROPCAR, entgegen und Anian stürzt sich in den Linksverkehr. Bettina führt uns zum Whalewatching Point bei Gordons Bay und wir stoßen mit einem Glas südafrikanischen Chardonnay auf unsere Reise an.
Schließlich brechen wir in Bettinas Lodge "Plumtree in Paradise" (nur per Email buchbar unter: plumcake-in-somerset@gmx.de) auf, wo wir vortrefflich unterbracht sind. Das entzückende Häuschen ist mit viel Liebe gestaltet und den privaten Pool im Garten nutzen wir sofort zur Abkühlung. In den Hängematten, mit selbstgemachtem Eiskaffee, frischem Obst und Kuchen fühlen wir uns wie im Paradies und erholen uns vom Flug. Am Abend dinnieren wir im Henri's in Somerset und genießen frischen Fisch und herrliche Steaks. Während das südafrikanische Bier dem bayrischen Bräu nicht das Wasser reichen kann, schmeckt uns der Sauvignan Blanc aus Somerset vorzüglich und wir beschließen den Abend auf der Terrasse unserer Lodge.
02.02.2013
Multikulturelles Südafrika
Ausgeruht und nach einem tollen Frühstück führt uns Bettina zum reizenden Markt in Oude Libertas. Wir gustieren Sushi, mediterrane Fladen, Austern und ein Glas Champagner oder Früchte-Smoothies. Handgemachter Schmuck und Sommerkleider landen ebenfalls in unseren Einkaufstaschen. Anschließend besuchen wir das Weingut 'Blaauwklippen' wo wir uns nach einem Rundgang durch das Gut Weine zum Verkosten servieren lassen. Wir kaufen Sauvignon Blanc, Chenin Blanc und Rose für gemütliche Abende auf unserer Terrasse.
Den Nachmittag verbringen wir am Pool und genießen Klippfisch – Ceviche ehe wir uns für ein Flamenco Konzert im Amphitheater in Oude Libertas fertig machen. Die südländischen Rhythmen machen uns Appetit auf mexikanische Küche und so runden wir den Tag im Buena Vista Social Cafe bei Mojitos und T-Bone Steaks ab. Vor dem Schlafengehen probieren wir noch unseren erstandenen Wein und freuen uns auf Kapstadt morgen.
03.02.2013
Am Kap der guten Hoffnung
Zeitig am Morgen springen wir ins Auto und machen uns auf den Weg zum Kap der guten Hoffnung. Durch das Township Khayelitsha erreichen wir den Baden Powell Drive, der sich malerisch der Küste entlang schlängelt. Unsere erste Station ist St. James wo wir die typischen bunten Strandhütten fotografieren und die Villen bewundern. Vorbei an Fish Hoek und Glencairn geht es nach Simons Town, einem kleinen Hafenstädchen an der Ostseite des Kaps. Wir haben Glück – ein Oldtimer-Treffen belebt den Marktplatz und wir schlendern von der Waterfront, via Jubilee Square durch das bunte Treiben, ehe wir uns mit Kaffee, Tee und Kuchen stärken. Red Cappuccino – eine Teespezialtät sollte unbedingt probiert werden!
Wir setzen unseren Trip fort – kommen aber nicht sehr weit: Boulders Bay mit seinen afrikanischen Pinguinen ist ein Must-see. Die lustigen Wasservögel unterhalten uns, doch wir reißen uns schließlich los und es geht direkt zum Kap der guten Hoffnung. Mit dem Auto fahren wir durch den Table Mountain National Park bis zum beliebten Leuchtturm. Auf dem Weg dorthin begegnen wir bereits einem Strauss. Eine Wanderung entweder um die Leuchtturm-Klippen oder vom Besucherparkplatz direkt zum Kap ist empfehlenswert. Das Kap selbst vermittelt das Gefühl von Entrücktheit und Weltende und gebannt beobachten wir die wogende Brandung, wie sie mächtig auf den afrikanischen Kontinent trifft. Auf dem Rückweg treffen wir endlich doch noch auf die ersehnten Baboons, welche offensichtlich keine Scheu haben selbst Autotüren zu öffnen.
Raus aus dem Nationalpark haben wir Lust auf High Tea, doch die Straussenfarm gleich am Nationalpark-Ausgang ist leider geschlossen. Also setzen wir die Reise über Red Hill fort und kommen schließlich in einer reizenden Tapasbar in Kalk Bay auf unsere Kosten.
Zu Hause angekommen erwartet uns Bettina mit einem besonderen Dinner: Chicken on the Can mundet uns vorzüglich und wir legen uns pappsatt ins Bett.
04.02.2013
Lazy Day
Nach unserem umfangreichen Kap-Ausflug wollen wir die Sache heute etwas ruhiger angehen. Wir schlafen aus und am späten Vormittag brechen unsere Damen zu einer Pflege- und Shoppingtour auf, während die Herren am Pool brunchen und Pläne schmieden. Für den Lunch hat Bettina einen besonderen Geheimtipp: Sophias at Morgenster nennt sich die Lokalität. Eingebettet in einem malerischen Weingut bietet das Restaurant neben dem wunderbaren Ambiente erlesene Speisen der französischen und italienschen Küche. Nach dem Mahl probieren wir das berühmte Olivenöl von Morgenster welches zu den Top 10 der Welt gehört und trinken dazu den hauseigenen Wein. Im Anschluss daran machen wir einen kurzen Abstecher nach Strand, wo wir – nomen est omen – am Meer entlang spazieren bevor wir wieder nach Somerset West zurückfahren.
10.02.2013
Lazy Sunday Afternoon …
Nachdem alle etwas ausschlafen wollten, Elisabeth und Elli aber schon früh aus den Federn waren, nutzten sie die Zeit und besuchten die Mall in Somerset um die letzten Mitbringsl für Oma und Co zu besorgen. Am Sonntag ist das riesige Einkaufszentrum geöffnet und wird auch von den Südafrikanern zum shoppen zahlreich genutzt. Die Jungs sahen sich am Nachmittag erstmal das Eishockeyspiel Deutschland gegen Österreich via Stream an und die Damen lagen am Pool mit Eiscafés und haben die ersten Sonnenstrahlen nach zwei Regentagen genossen. Elisabeth und Bettina brachen schließlich zu einem Konzert und Picknick am Helderberg auf. Dieser soll sehr schön sein, um den Sonnenuntergang anschauen zu können. Der Rest der Truppe widmete sich dem südafrikanischen 'Braai': dafür besorgten wir uns Rinderfilet, Ripperl, Hünchen und eine typische südafrikanische „Boerewors“ (eine schneckenförmig zusammengelegte Bratwurst) und warfen alles auf Bettinas Holzgrill. Was wir allerdings nicht bedachten war, dass man am Sonntag kein Bier kaufen darf. Das heißt es gibt bis Samstag 17 h alkoholische Getränke zum Kaufen in den Läden und Tankstellen und dann erst wieder ab Montag. Doch der Thailänder um die Ecke hat uns dann doch noch ausgeholfen ;). Nachdem wir alle sehr gesättigt waren und uns darauf geeinigt hatten, dass die südafrikanische Wurst nicht so sehr zusagt, schmiedeten wir Pläne für die nächsten Tage.
11.02.2013
Tafelberg
Nach einem schönen Frühstück brachen alle nach Kapstadt auf. Wir ließen uns etwas an der Waterfront entlang treiben und hatten dabei stets den Tafelberg im Auge. Zumeist hat das Wahrzeichen Kapstadts eine Tischdecke aus Wolken auf seiner Tafel, sodass er keine offene Sicht bietet. Da der Wind heute immer wieder das Tischtuch mit sich fortriss, beschlossen wir heute auf den Tafelberg zu fahren. Nachdem die Dame am Kartenschalter die Sicht als „intermediate“ angekündigt hatte, hatten wir dementsprechend keine Wartezeiten und konnten ohne Wartezeit in die nächste Gondel steigen. Der Gondelboden rotiert, sodass man einen 360-Grad-Rundblick während der Fahrt genießen kan. Nach einer 700 Meter Höhenfahrt, wurden wir von starkem Wind auf dem Tafelberg empfangen. So wurden die Wolken verblasen und dadurch hatten wir auch immer wieder freie Sicht nach unten, sodass wir einen wunderbaren Blick über Kapstadt und die Kap-Region hatten. Wir schlenderten über den 430 Millionen alten Sandstein und beobachteten eine große Vielfalt an verschiedenen Pflanzen während unseres Spaziergangs. Man könnte den ganzen Tag am Tafelberg verbringen und die verschiedenen Wanderrouten entdecken, sogar nach unten gehen. Wir sind allerdings wieder mit der Gondel gefahren und später wieder Richtung Clifton, um noch etwas im Meer baden zu können (Wassertemperatur max. 14 Grad) und mit einer Flasche Wein den Sonnenuntergang zu erleben. Ihr Eintrag ins Tagebuch…
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