Bernsteinexpress
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vom10.Juni 2011 bis24.Juni 2011
Petersburg - Das Venedig des Nordens
St. Petersburg:
Während dieser Zugreise übernachteten wir jeweils eine Nacht im Sonderzug und am nächsten Abend in einem Hotel. Dies brachte den Vorteil, dass wir jeden zweiten Tag Badezimmer und Bett zur Verfügung hatten. Allerdings wurde auch jedes Mal ein Köfferchen gepackt mit den notwendigen Utensilien. So war es angenehm in Petersburg 2 Nächte in einem Hotel zu verbringen und einmal einen Tag ohne Gedanken an das Packen zu haben.
Die Eremitage war einst der Winterpalast der Zarendynastie. Dieses überwältigende Museum ist vergleichbar mit dem Louvre in Paris, dem Prado in Madrid oder dem „Met“ in New York. Katharina die II. legte den Grundstock für diese große Sammlung. 1764 begann sie mit dem Bau der Kleinen Eremitage neben dem Winterpalast und genoss dort ihre Kunstschätze. Heute kann man vor allem westeuropäische Gemälde von Weltrang wie Da Vinci, Picasso und viele Andere bewundern. Wie immer, wollen diese großartigen Gebäude mit ihren Inhalten nicht nur wir besichtigen, sondern Tausende von anderen Menschen. Das heißt, durchschlängeln und wenig Möglichkeit die Gemälde näher zu betrachten. Agathe rät uns, einen Besuch in St. Petersburg ab Mitte Januar bis Ende April zu machen, da geht man alleine durch die Prunkräume.
Heimo hat sich bereits nach dem Eingang selbständig gemacht und sich die russischen Generalmajore und Generäle angesehen, die in dem Buch „Krieg und Frieden“ von Tolstoj beschrieben sind.
Eine Reiseteilnehmerin meinte, die Adligen hatten so einen Prunk um sich und das gemeine Volk war am Verhungern. Zum jetzigen Zeitpunkt betrachtet hatten die Investitionen einen nachhaltigen Zweck, besuchen doch viele Touristen die Stadt und lassen ihr Geld hier, das nun der Allgemeinheit zugute kommt. Diesen Gedanken hatten die damaligen Herrscher sicher nicht.
4,5 Millionen Besucher pro Jahr besuchen das „russische Versailles“, den Peterhof. Leider ist auch dieser an den Sommertagen hoffnungslos überfüllt. Peterhof wurde von Peter I. als Lustschloss 1704 gegründet. Der Garten umfasst 200 ha mit 200 Brunnen und Fontänen. Täglich um 11.00 Uhr kann man den 20 m hohen Wasserstrahl, kommend aus dem Maul eines Löwen, bei Musik bewundern. Das Musikstück ist die Hymne einer großen Stadt, komponiert von Lujer, einem Komponisten russischer Herkunft. Während des Rundgangs durch die Gärten hatten wir noch unerwünschte Begleiter dabei, eine Vielzahl von Mücken.
Die einzelnen Kanäle des Parks sind verbunden mit dem finnischen Meerbusen. Unter der Herrschaft Peter des Großen konnten die Schiffe bis zum Schloss fahren.
Peter der Große hat sich mit diesem Park das Paradies auf der Erde geschaffen, wie er es selbst genannt hat. Das Abendessen in einem Restaurant mit russischen Spezialitäten rundeten den Tag ab und die anschließende Bootsfahrt um 22.30 Uhr durch die Stadt bei Sonnenschein erfüllten und entschädigten uns für den immer wieder fallenden Regen in den letzten Tagen. Was wir Morgen beim Besuch des Katharinenpalastes mit dem berühmten Bernsteinzimmer erleben werden, und wie unsere Reise weitergehen wird, schreiben wir Euch wieder.
Schlussansage:
Das wussten wir auch nicht: In St. Petersburg werden zwischen 1.30 und 4.30 Uhr in der Nacht alle Brücken, die über die Newa führen und die beiden Ufer miteinander verbinden, hochgezogen, damit die Schiffe passieren können. In dieser Zeit sind die Verkehrsverbindungen für die Autos unterbrochen. Zum Glück, da gibt es dann keine Staus mehr.